Mokka Kaffee – Die ursprünglichste Art der Kaffeezubereitung

Was man heutzutage unter Mokka Kaffee versteht, war ursprünglich einfach nur Kaffee. Denn schon lange Zeit vor der Erfindung des Kaffeefilters wurde gemahlenes Kaffeepulver in ein mit Wasser gefülltes Kännchen gegossen und an einer Feuerstelle erhitzt. Dieser Kaffee wird heutzutage Mokka oder Türkischer Kaffee genannt und unterscheidet sich seither nicht in seiner Zubereitung – die Meisten nutzen mittlerweile jedoch eine Kochplatte und keine Feuerstelle zum Aufkochen.

Dass der Kaffee ein Wachmacher ist, entdeckten zuerst jedoch die Araber bereits in der Wende vom 11. zum 12. Jahrhundert. Sie empfahlen es daraufhin den Sufi-Mönchen, welche den Kaffee wiederum bei religiös-kultischen Ritualen als Aufputschmittel einsetzten. In der Folge wurde die Kaffeepflanze im gesamten Orient bekannt und von Pilgern und Reisenden schließlich über Persien und Ägypten bis in die Türkei gebracht. Von dort aus trat der Kaffee seinen Siegeszug durch Europa an.¹

Den Namen hat das beliebte Heißgetränk von der Hafenstadt Mokka (al-Muchā), welche am Roten Meer liegt. Von dort wurde der sogenannte Arabica-Kaffee, der ursprünglich aus Äthiopien stammt, in alle Welt verschifft. 

Die rote Markierung zeigt die Hafenstadt Mokka in Jemen (Screenshot © Google Maps).

Mittlerweile gibt es zahlreiche Kaffee-Varianten, sodass der Mokka Kaffee ebenfalls lediglich eine Variante darstellt. Er wird vor allem in arabischen Ländern getrunken, aber auch in der Türkei, in Griechenland oder Ländern des ehemaligen Jugoslawiens. Durch Migration und Kolonialismus ist der Mokka Kaffee auch in vielen westeuropäischen Ländern bekannt, obgleich er bisher nicht den Beliebtheitsgrad des Espresso genießt, welcher nahezu in jedem Café angeboten wird.

Wer zu Besuch in der österreichischen Hauptstadt Wien ist, wird den Mokka Kaffee ebenfalls in den Getränkekarten zahlreicher Cafés – sogenannte Kaffeehäuser – finden. Hier gibt es jedoch gravierende Unterschiede, denn die Wiener verstehen unter dieser Bezeichnung lediglich einen schwarzen Kaffee ohne Zucker und Milch – und nennen diesen auch einen „kleinen Schwarzen“. Hierzulande wird dieser Kaffee oftmals als Caffè Americano – also amerikanischer Kaffee – bezeichnet.

Unterschiede: Türkischer, arabischer, griechischer Mokka

Je nachdem, in welchem Land man einen Mokka Kaffee bestellt, kann der Geschmack des Mokkas völlig unterschiedlich sein. Das liegt vor allem an der Würzung des Kaffees. Folgende Würzungen sind in den jeweiligen Regionen üblich:

    • Arabischer Mokka: Wird in der Regel mit Kardamom gewürzt und ungesüßt serviert. Das Kardamompulver verleiht dem Mokka ein süßlich-scharfes Aroma. Zudem wird dem Kardamom in arabischen Ländern eine aphrodisierende Wirkung nachgesagt. Darüber hinaus werden auch Zimt oder Nelken als Gewürz verwendet.
    • Türkischer Mokka: Ist stets gesüßt und wird in seltenen Fällen auch mit Rosenwasser verfeinert. Es gibt mehrere Stufen des „Süßungsgrades“: sade, az şekerli, orta şekerli und tam şekerli kahve (ungesüßt, wenig gesüßt, mittelsüß und stark gesüßt).
    • Griechischer Mokka: Ähnlich wie der türkische Mokka wird auch der griechische Mokka nach Bedarf mit Zucker gesüßt. Zusätzliche Gewürze finden in Griechenland jedoch kaum Verwendung. Die „Süßungsgrade“ sind hier: σκέτος skétos – ungesüßt, με ολίγη me olígi – wenig gesüßt, μέτριος métrios – mittelsüß, γλυκός glykós – süß und βαρύ γλυκός varý glykos – stark und sehr süß.

¹ Vgl. Schaber, Susanne: Einspänner, Mokka und Melange: Wiener Kaffeehäuser: Eine Verführung, Berlin 2016, S. 20.